Einen Hot Hatch für das Elektrozeitalter? Eben diesen verspricht Renault mit dem neuen Alpine A290. Wobei: So ganz neu ist der flotte Elektro-Flitzer nicht. Das Basismodell stellt der jüngst vorgestellte „5er“.
Bisher ist Alpine nur mit seinem Sportler A110 auf dem Markt vertreten. Das ändert sich. Und zwar mit dem neuen Alpine A290. Dieser basiert auf dem neuen Renault 5 E-Tech, womit einige Daten schon bekannt sind.
Batterie mit 52 kWh und zwei E-Motoren
Zum Beispiel der Akku mit 52 kWh. Damit schafft der „erste 5-türige, rein elektrische Sportwagen von Alpine“ bis zu 380 km (WLTP). Eine Wärmepumpe sorgt für eine optimale Innenraumtemperatur und trägt zur Reichweite bei. Geladen ist der Akku mit bis zu 100 kW Gleichstrom und somit in 30 Minuten von 15 auf 80 Prozent. Bereits 15 Minuten reichen laut Hersteller für bis zu 15 Minuten. Zum Ziehen von Wechselstrom ist ein Onboard-Lader mit 11 kW verbaut, der den Akku in 3:30 Stunden von zehn auf 80 Prozent füllt. Top: Das Ladegerät ist bidirektional ausgelegt und erlaubt die Funktion V2L (Vehicle-to-Load). So kann das Fahrzeug externe E-Geräte mit Strom versorgen.
Der E-Motor ist in zwei Leistungsstufen erhältlich. Die Basisversion GT (sowie der GT Premium) kommt mit 130 kW bzw. 180 PS. Zum Vergleich: Der Renault 5 E-Tech liefert aktuell lediglich 150 PS. Die Topmodelle Alpine A290 GTS und GT Performance mobilisieren sogar 160 kW bzw. 220 PS. Das Drehmoment beträgt jeweils 300 Nm. Um dieses kontrolliert auf die Straße zu bringen, hat Alpine mit der Alpine Torque Precontrol ein spezielles Drehmomentmanagement entwickelt. So beschleunigen die Topmodelle in nur 6,4 Sekunden von null auf Tempo 100. Eine spezielle Überhol-Funktion liefert per Knopfdruck (Lenkrad) für bis zu zehn Sekunden maximale Power. Auch die Rekuperation ist über eine Taste am Lenkrad in vier Stufen einstellbar. Ebenfalls Serie: eine Launch Control und ein Sound-Feedback-System für einen gewissen Motorensound.
Alpine A290 2024: Exterieur & Interieur
Auch in den Abmessungen weicht der Alpine vom Renault 5 ab. Länge, Breite und Höhe gibt der Hersteller mit 3.990 (+68), 1.820 (+46) sowie 1.520 (+22) mm an. Der Radstand ist dagegen um zehn auf 2.530 mm geschrumpft. Dafür legt wieder die Spur um 60 mm zu. Der Kofferraum fasst 326 l. Designmerkmale wie X-förmige Scheinwerfer, breite Kotflügel oder ein „Entenbürzel“ an der Heckklappe unterstreichen den Sport-Look. Standard sind generell 19-Zöller oder Brembo 4-Kolben-Monobloc-Bremssättel vorn. Lackiert sind die Bremssättel in Racing Rot oder Alpine Blau. Apropos Farben: Als Lackierung sind vier Optionen erhältlich. Das neue Alpine Vision Blau sowie Black Pearl Schwarz, Perlmutt Weiß und Dolomit Grau Satiniert.
Das Interieur des Alpine A290 2024 ist in Deep Blue gehalten. Das Cockpit ist zum Fahrer orientiert, das exklusive 3-Speichen-Sportlenkrad mit abgeflachtem Mittelteil mit Nappaleder bezogen. Kontrastnähte unterstreichen den sportlichen Charakter ebenso wie mehrere, von der Formel 1 inspirierte Schalter. Der RCH-Drehknopf (links) regelt die Rekuperationsstufe, rechts finden sich die Fahrmodi (Save, Normal, Sport, Perso). Oben der prompt erkennbare rote OV-Knopf (Overtake). Ebenfalls auf dem Lenkrad sitzen die Bedienelemente für Assistenten, Telefon, Sprachassistenten und den Anzeigemodus im digitalen Tacho (10,25 Zoll). Zentral ist ein Screen in 10,1 Zoll platziert.
Plattform und Fahrerassistenten
Die AmpR-Small-Plattform verspricht einen niedrigen Schwerpunkt sowie ein (O-Ton Alpine) „wettbewerbsfähiges Gewicht von lediglich 1.479 kg“. Außerdem sind 26 Assistenten (ADAS) verfügbar. Darunter:
- Müdigkeitswarner,
- Rückfahr-Notbremsassistent,
- Querverkehrswarner oder
- Ausstiegsassistent.
Über die neue Taste an der linken Seite des Lenkrads – My Safety Switch – kann der Fahrer seine bevorzugten Parameter für bis zu fünf ADAS per Knopfdruck aktivieren. Serie sind zudem der adaptive Tempopilot mit Stop & Go-Funktion und der Spurhalteassistent. Gleiches gilt für die Google Maps GPS-Navigation mit einem speziell auf Elektroautos optimierten elektrischen Routenplaner. Auch der Sprachassistent Google Assistant ist generell Standard. Smartphones sind per Android Auto und Apple CarPlay in das System integriert – mit oder ohne Kabel.
Speziell sind die Alpine Telemetrics mit drei Diensten: Live-Daten, Coaching und Challenges. Live Data zeigt typische Fahrdaten an. Also Leistung, Stromverbrauch oder auch die Rundenzeiten beim Besuch einer Rennstrecke. Coaching gibt Tipps zum Fahrzeugverständnis, zur Nutzung der Telemetrics Funktionen und zur Verbesserung des Fahrkönnens. Challenges enthält schließlich eine Reihe von Aufgaben, bei denen es um Agilität, Kraft und Ausdauer geht. Per Smartphone-App My Alpine ist der Fernzugriff auf den Alpine A290 2024 möglich.
Alpine A290 2024: Die Linien GT und GTS
Die zwei Linien GT und GTS sind schließlich recht üppig ausgestattet. Beiden Linien gemein ist der 52-kWh-Akku. Der GT umfasst neben dem 180-PS-Motor das 11-kW-Bordladegerät, Gleichstromladegerät (100 kW) und Wärmepumpe. Außerdem getönte Scheiben hinten, Voll-LED-Scheinwerfer und der adaptive Tempopilot mit Stop-&-Go-Funktion. Dazu kommen beheizbare Sportsitze mit einer genarbten, beschichteten Textilkombination, Sportlenkrad und Infotainmentsystem. Letzteres mit dem kompletten Alpine Portal Paket mit Google-Diensten, Navigation mit Elektro-Routenplanung sowie Smartphone-Integration per Android Auto und Apple CarPlay. Weitere Features sind Einparkhilfen vorn und hinten sowie Rückfahrkamera.
Weitere Features bündeln die Franzosen in den Paketen GT Premium und GT Performance. Inhalte sind etwa ein Kontrast-Dach in Schwarz, Bremssättel in Alpine Blau oder eine Nappaleder-Ausstattung. Das Paket GT Performance enthält bereits den 220-PS-Motor. Sowie spezielle Michelin Pilot Sport 5-Reifen, rote Bremssättel, schwarze Alpine Monogramme an den Kotflügeln, elektrisch anklappbare Außenspiegel und Alpine Telemetrics. Das Topmodell GTS paart das Beste aus den beiden GT-Ausstattungspaketen und verspricht zusätzlich exklusive Details wie schwarze „Snowflake“ Felgen.
vier Sondermodelle zum Marktstart
Preise sind noch keine bekannt. Dafür gleich vier Limited Editions zum Marktstart. Zum Beispiel A290 GTS Premiere Edition in Black Pearl Schwarz. Sowie die „Beta“ mit kontrastierenden weißen und schwarzen Farben und „La Grise“ und „La Bleue“. Alle vier Editions sind auf 1.955 Exemplare limitiert. Die Zahl erinnert an das Jahr der Gründung von Alpine durch Jean Rédélé. Gemeinsam ist den Sondermodellen eine exklusive Lackierung, gewisse Extras und eine Plakette an der Mittelkonsole.
Seit Ende Juli ist der Alpine A290 bestellbar. Die Preise starten bei 38.700 Euro. Die limitierte Premiere Edition kostet 46.200 Euro.
Bilder: Alpine / Renault / © TAQUET, Arnaud