Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland

BMW 330e

Nach wie vor gelten Elektroautos als wenig alltagstauglich. Ein Kritikpunkt: die schlechte Infrastruktur. Doch was ist dran an dieser These? Einiges, wie eine neue Infografik zeigt. Denn die Infrastruktur hat sich sogar verschlechtert.

Geht es nach der Politik, soll die Infrastruktur für Elektroautos schnell wachsen. Zwar scheint die eine Million Elektroautos bis 2020 längst nicht mehr real. Dennoch gilt es, E-Fahrer mit Strom zu versorgen. Vor allen jene, die keine eigene Garage und damit eben keine andere Lademöglichkeit haben. Doch wie schaut es in der Realität aus? Weniger gut. Denn laut einer neuen Infografik von Statista entwickelte sich das Verhältnis von Ladestationen und Elektroautos zuletzt eher negativ. Kamen 2011 (!) 0,34 Ladestation auf jedes zugelassene Elektroauto, verschlechterte sich der Wert bis 2014/2015 auf nur noch 0,18 Ladestationen pro E-Auto.

Ladestationen pro Elektroauto: negative Bilanz

Zwar gab 2016 und 2017 eine Verbesserung auf 0,22 bzw. sogar 0,26, doch schon 2018 sank der Wert wieder drastisch auf nur noch 0,19 Stationen pro E-Auto. Heißt: Eine Ladestation muss im Schnitt fünf Elektroautos versorgen. Kurios: Schuld ist vor allem das Mehr an zugelassenen Stromern. Diese meldet Statista aktuell mit knapp 54.000 Modellen. Wobei es sich hier tatsächlich um echte Stromer handelt und Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid extra gehen.

Hat sich bei der Infrastruktur über die letzten Jahre also nicht getan? Doch, sogar eine ganze Menge. Gab es 2009 bundesweit gerade mal 143 Ladestationen, sind es aktuell über 10.000. Andere Quellen nennen sogar schon rund 12.000 Ladestationen und zwar wohlgemerkt öffentliche. Dennoch muss der Ausbau flotter geschehen, wenn das Verhältnis zwischen Ladestationen und Elektroautos nicht noch mehr ins Negative kippen soll. Zumal das lückenhafte Netz öffentlicher Stromtankstellen wie von Statista bemängelt „viele Autokäufer vom Umstieg auf ein E-Auto“ abhalten dürfte.

Hinzu kommt, dass das Verhältnis sehr unausgeglichen ist. Die meisten Ladestationen finden Stromerfahrer derzeit in Bayern (1.081), NRW (929) und Baden-Württemberg (754). In Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen sind es weniger als 100, im Saarland sogar nur acht Stationen. Böse: Weniger als 14 Prozent der öffentlichen Ladestationen sind Schnelllader. Davon ab gibt es nach wie vor ein Steckerchaos. Immerhin: Mit dem Auflegen des Umweltbonus beschloss der Bund das Bereitstellen von 300 Millionen Euro eben für die Infrastruktur. Selbst die Hersteller machen mobil: Mit IONITY planen Daimler, Volkswagen, BMW sowie Ford bis 2020 rund 400 Schnellladestationen an den wichtigsten Verkehrsachsen in Europa.

Ladestation: Daheim ist eine Wallbox die beste Idee

Wobei es Besitzer eines Eigenheims deutlich besser haben. In der heimischen Garage (oder auch Carport) ist die Installation einer Wallbox generell eine gute Idee. Denn eine solche verkürzt die Ladezeit eines Elektroautos mehr als deutlich. Braucht der Stromer bei leerem Akku an einer herkömmlichen Schukosteckdose quasi die ganze Nacht (und länger), sinkt die Ladezeit mit einer Wallbox auf vier fünf Stunden. Ein weiterer Vorteil der Wallbox: Diese ist – im Gegensatz zu einer regulären 220-Volt-Steckdose – auf eine solche Dauerbelastung ausgelegt und daher sicherer.

Viele Hersteller von Elektroautos wie Nissan, Mercedes oder BMW bieten bereits eigene Wallboxen an. Die BMW i Wallbox lädt zum Beispiel mit bis zu 7,4 kWh und zapft den Strom bis zu sechs Mal schneller als das herkömmliche Basiskabel. Der Preis von rund 850 bis 950 Euro ist also gut investiert. Denn wie gesagt: Die Wallbox lädt einen Stromer nicht nur schneller, sie ist auch sicherer. Davon ab taugt die BMW i Wallbox natürlich für alle BMW Stromer. Also sowohl für das Elektroauto BMW i3 wie auch für die Plug-in-Hybride BMW i8, BMW 225xe, BMW 3er F30, BMW 5er G30, BMW 7er G11 oder BMW X5 F15 sowie MINI Countryman.

Bild: BMW

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