Daimler elektrifiziert den ÖPNV und zwar mit dem Mercedes eCitaro. Der vollelektrische Stadtbus feiert auf der IAA für Nutzfahrzeuge 2018 Premiere und geht noch im aktuellen Jahr in Betrieb. Erste Bestellungen liegen bereits vor.
Mercedes stellt auf der IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover (20. bis 27. Sept.) seinen bekannten Stadtbus Citaro mit Elektroantrieb vor. Die optische wie technische Basis des Mercedes eCitaro stellt wenig überraschend der Citaro mit Diesel, jedoch zeigt der eCitaro dank „optischer Kniffe“ seine eigenen Proportionen und klare Konturen. Interessanter ist allerdings die Technik. Bis zu zehn Batteriemodule (Li-Ion) speichern bis zu 243 kWh. Grundausstattung sind allerdings nur sechs: zwei auf dem Dach, vier im Heck. So können Verkehrsbetriebe den eCitaro ganz nach ihrem Bedarf anpassen. Apropos: Die Verkehrsbetriebe Berlin und Hamburg haben bereits (zusammen) 35 eCitaro bestellt.
Mit zehn Akkumodulen und voll bestückt kommt der Mercedes eCitaro übrigens auf ein Gewicht von 13,44 Tonnen. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 19,5 Tonnen entspricht die Zuladung somit über sechs Tonnen oder rund 88 Fahrgastplätzen.
Mercedes eCitaro: Laden per Dachstromabnehmner
Bei der Ladetechnik berücksichtigt Daimler wieder individuelle Wünsche und Erfordernisse der Verkehrsbetriebe. Zum Start ist der Mercedes eCitaro noch über den typischen Stecker zu laden. Serie ist ein Anschluss für Combo 2-Stecker. Unterwegs kann der Bus mittels Dachstromabnehmner (Option) laden. Dank dem Fokus auf ein cleveres Thermomanagement braucht der eCitaro übrigens für Heizung, Lüftung und Klimatisierung rund 40 Prozent weniger Energie als ein Citaro mit Verbrenner.
Im Fazit schafft der eCitaro mit Batterie-Vollbestückung eine Reichweite von rund 150 km im Sommer, unter idealen Bedingungen sogar rund 250 km. Der Wert ist nach dem anspruchsvollen normierten Stadtfahrzyklus SORT2 berechnet, wobei Mercedes-Benz sogar erschwerend den Energiebedarf der Nebenverbraucher einrechnet. Jedenfalls kann der eCitaro schon heute ohne Zwischenladung rund 30 Prozent der Anforderungen der Verkehrsbetriebe abdecken. Die nächste Generation soll bereits auf 50 Prozent kommen. Spätere Entwicklungen wie zum Beispiel Feststoff-Batterien mit rund 400 kWh Kapazität dann auf 70 Prozent. Mit einem Range Extender in Form einer Brennstoffzelle sind schließlich 100 Prozent erfüllt.
Bild: Daimler / Mercedes