FCA Strategie 2023: Stromer von Jeep, Alfa, Maserati

FCA Fiat Chrysler Automobiles

Bisher war Fiat bzw. Fiat Chrysler Automobiles (kurz FCA) alles andere als „Elektro“. Nun denkt aber selbst Sergio Marchionne um. Quasi als Erbe richtet der Italiener den Konzern neu aus. Im Fokus: Elektroautos von Alfa, Maserati, Jeep.

Fiat-Chrysler setzt auf 5-Jahres-Plan

Am Freitag stellte Fiat-Chrysler-Chef Marchionne die künftige FCA Strategie 2023 vor. Dieser 1. Juni 2018 dürfte daher in die Geschichte eingehen. Denn nun setzt auch der italo-amerikanische Autobauer auf Elektroautos. Sowie im Kern auf seine Marken Jeep, RAM, Alfa Romeo und Maserati. Fiat und Chrysler spielen dagegen nur noch Nebenrollen. Das Investoren-Meeting dürfte zudem als Erbe von Sergio Marchionne, der wohl 2019 als Boss von FCA abtritt.

FCA jedenfalls setzt auf einen 5-Jahres-Plan. Im Kern dieses Plan stehen die vier Marken Alfa, Maserati, Jeep sowie RAM. Weil diese schlicht profitabel sind. Fiat und Chrysler dagegen scheinen quasi erledigt. Davon ab will FCA bis Mitte 2018 schuldenfrei sein.

Jeep: Comeback des Wagoneer

Jeep zum Beispiel bringt den Wagoneer (inkl. dem Gran Wagoneer) zurück. Das große SUV gab es von 1963 bis 1993. Wann genau der Neustart erfolgt, ließ Marchionne allerdings offen. Fix sind dafür ein kleiner (Mini)Jeep unterhalb des Renegade auf Basis des Fiat 500, der in Europa – eventuell im FCA-Werk Pomigliano bei Neapel – vom Band rollt. Außerdem ein neuer Renegade, ein Compass Facelift, ein neuer Cherokee und Grand Cherokee und sogar ein Pickup.

Jeep Wrangler 2018

Ab 2021 sollen alle Jeep-Modelle elektrifiziert sein. Der Diesel wird in Europa Schritt für Schritt begraben. Stattdessen kommen vier neue Elektroautos und zehn Modelle mit Plug-in-Hybrid. Den Start machen der Wrangler und der Grand Commander als Steckerhybrid. Beide kommen 2022 zudem als reine Stromer. Der Renegade ist ebenfalls als PHEV und BEV geplant. Grand Wagoneer und Grand Cherokee jeweils als Plug-in. Ebenso wie der neue Mini-SUV.

2022 soll schließlich jedes zwölfte verkaufte FCA-Auto ein Jeep sein. Derzeit ist es jedes 17. Entsprechend würde der Absatz von aktuell 2,3 auf 3,3 Millionen Autos steigen. So will Marchionne ein Fünftel des weltweiten Markts decken.

Maserati Alfieri: Stromer als Coupé & Cabrio

Ähnlich will FCA bei Maserati agieren. Diesel verschwinden, dafür kommen Elektroautos. Deren Elektroantrieb kommt übrigens von Ferrari. Bis 2022 sind jedenfalls sechs neue Modelle geplant. Außerdem vier reine Stromer und acht Plug-in-Hybride. Die Stromer bzw. BEVs laufen dann unter dem Label Maserati Blue. Technisch sind drei E-Motoren sowie 800-Volt-Technik angedacht.

Maserati Alfieri 2014

Das Highlight stellt der Maserati Alfieri, der für 2019 aber eh schon angekündigt war. Neu: Neben einem Alfieri Coupé gibt es ein Alfieri Cabrio. Viel interessanter jedoch: Neben reinen Verbrennern sind Plug-in-Hybride und eine reine E-Version beschlossen. Letztere soll es mit Tesla aufnehmen und in zwei Sekunden von null auf Tempo 100 rennen. Davon ab legt die Marke mit dem Dreizack die Modelle Quattroporte, Ghibli und Levante neu auf. Außerdem einen neuen City-SUV – mit Plug-in-Hybrid.

Alfa bekommt sieben Plug-in-Hybride

Hehre Ziele hat Marchionne auch für Alfa Romeo. Sieben neue Modelle bis 2022, darunter sechs Plug-in-Hybride mit rund 50 km elektrischer Reichweite. Dafür verschwindet auch bei Alfa der Diesel. Highlights bei Alfa stellen ein neuer Alfa Romeo 8C, ein neuer GTV sowie zwei SUV. Eines davon ist im C-Segment (Kompakt-/Mittelklasse) angesiedelt, das zweite im E-Segment (Oberklasse).

Die Neuauflage des 8C ist mit einem Carbon-Monocoque und -Chassis geplant. Als Antrieb ist ein Mittelmotor mit Twin-Turbo gedacht. Die Frontachse erhält einen zusätzlichen E-Motor. So soll der neue 8C auf über 700 Pferde kommen. Sowie den Sprint von null auf Tempo 100 in unter drei Sekunden schaffen. Der GTV mit Platz für vier Passagiere ist ebenfalls über 600 PS stark. Außerdem sind Allrad und Torque Vectoring fix.

Bis 2022 ist bei Alfa obendrein ein Facelift für die Mittelklasse Giulia sowie für das SUV Stelvio geplant. Vom SUV ist außerdem eine weitere Version mit langem Radstand in Arbeit. Zuletzt bekommt der Giulietta eine Modellpflege. Der kleine Alfa Mito steht dagegen vor dem Aus.

Fiat plant Kleinwagen 500 als Stromer

Bei Fiat ist eine komplette Überarbeitung des Topsellers 500 geplant. Außerdem ein Kombi als 500 Giardiniera. 2019 schließlich ein Mildhybrid, 2020 eine reine E-Version. Zugegeben ist ein 500e nicht ganz neu, bisher aber nur in in den USA erhältlich. Auf der neuen Plattform des 500 baut jedenfalls auch der nächste Panda auf. Das ist ebenfalls nicht neu, teilen sich beide Modelle doch schon jetzt die Basis. In punkto Antrieb ist der neue Panda dagegen nur als Mildhybrid in Planung.

Fiat 500e

Randnotiz: Aus den USA sowie aus China will Marchionne Fiat komplett abziehen.

US-Marke Chrysler darf weiterleben

Zuletzt Chrysler. Die gute News: Die Marke darf entgegen ersten Gerüchten doch weiterleben. Was durchaus überrascht. Erstens trägt Chrysler nicht allzu viel zum FCA-Umsatz bei. Zweitens gibt es nur noch zwei Modelle. Und zwar den Chrysler 300 und den Chrysler Pacifica.

Das Aber folgt daher prompt: Künftig gibt es Chrysler nur noch in Nordamerika. Wahrscheinlich allein wegen des bekannten Markennamens.

Bilder: FCA / Fiat, Jeep, Maserati – Quellen: auto-motor-und-sport.de, electrive.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert