Ein Edelstromer für Genf? Das Comeback einer alten Marke? Diesem Wunsch folgt der Aston Martin Lagonda Vision Concept. 2021 soll die Marke wieder im Autohaus stehen. Als erste Luxusmarke mit null Emissionen.
- Lagonda: Le Mans und Sechszylinder
- Comeback als eigenständige Marke
- Lagonda Vision Concept als Vorschau
Lagonda: Siege in Le Mans & Sechszylinder
Lagonda? War da nicht mal was? Korrekt. Manche Autofans mögen sich an den alten Namen erinnern. Vor allem wegen diverser Siege bei den 24 Stunden von Le Mans. Zugegeben: Das war in den 1930ern. Ein Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg endete 1947 in der Insolvenz. Ein gewisser David Brown übernahm 1964 die Reste bzw. den Namen. Kurz zuvor hatte Brown schon Aston Martin gekauft. Brown war aber eher auf den 2,6 Liter großen Sechszylinder von Lagonda scharf. Dessen Konstrukteur: Walter Owen Bentley. Der hatte 1919 Bentley Motors gegründet, 1931 wegen finanzieller Probleme aber an Rolls-Royce verkauft.
Für Brown und Aston Martin war der Kauf Lagondas jedenfalls der Weg zum Erfolg. Denn mit dem nun im Aston Martin DB2 verbauten Lagonda-Motor schuf sich die Marke ihren sportlichen Ruf. Weil der DB2 mit Lagonda-Power prompt die 24 Stunden von Le Mans 1950 gewann. Ab den 1970ern nutzte Aston Martin den alten (klingenden) Namen außerdem für eine Reihe von Limousinen. Irgendwann war jedoch Schluss. Bis zum Genfer Autosalon 2018.
Lagonda: Comeback als eigenständige Marke
Denn in Genf zeigt Aston Martin gerade den Lagonda Vision Concept. Eine flotte Limo mit Elektroantrieb. Die zudem nach Level 4 autonom fährt. Ein Lenkrad gibt es zwar noch, das aber verschwindet auf Wunsch im Armaturenbrett. Der wahre Coup ist jedoch ein anderer. Die Studie ist nicht nur eine Studie. Sondern die Vorschau auf eine eigenständige Marke innerhalb der Aston Martin-Familie. Eine Vorschau auf das Comeback von Lagonda. Und zwar 2021.
Eben dabei hat Aston Martin viel vor. Denn die Briten wollen Lagonda zur weltweit ersten Luxusmarke machen, deren Fahrzeuge nicht ein Gramm CO2 emittieren. Sprich: Die künftigen Lagonda-Fahrzeuge werden als Elektroautos auf den Markt rollen. Ob diese dann schon vollautonom stromern, ist zwar zweifelhaft. Elektrisch sind die Lagonda-Modelle aber auf jeden Fall. Wobei auch die Mehrzahl Lagonda-Modelle kein Zufall ist. Geplant sind nämlich tatsächlich gleich mehrere Fahrzeuge. Zum Beispiel ein SUV und ein Coupé. Zwei Modelle sind für 2021 geplant. Samt (Elektro)Allrad.
Lagonda Vision Concept: 640 km Reichweite
Wobei schon der Aston Martin Lagonda Vision Concept begeistert. Der Akku soll für 640 km reichen. Und zwar echte Kilometer. Mehr zur Technik verrät Aston Martin freilich nicht. Optisch schaut der Aston Martin Lagonda Vision Concept dagegen recht futuristisch aus. Die Front ist – dank Elektroantrieb – sehr kurz, die (unnötige) Kühlermaske an die Lagonda-Form angelehnt. Daneben: dreieckige Scheinwerfer, die tief unten in den Stoßfängern eingebaut sind. Die Türen im Fond öffnen wie beim Tesla Model X nach oben. Zumindest teilweise. Dank dem sich „öffnenden Dach“ können die Passagiere sogar aufstehen – während der Fahrt.
Innen zeigt der Aston Martin Lagonda Vision Concept um 180 Grad drehbare Vordersitze. So können sich die Insassen auf Wunsch direkt gegenüber sitzen. Schließlich fährt der Lagonda Vision autonom. Die Sitze jedenfalls sind von englischen Möbeldesigner David Linley entworfen. Linley setzt zudem auf eher untypische Materialien. Neben Carbon zum Beispiel auf Kaschmirwolle, Keramik, Seide oder handgewebte Wolle. Kurzweile verspricht zudem Konnektivität.
Aston Martin selbst plant 2019 seinen ersten Stromer. Kleines Aber: Vom Rapid E ist nur eine Kleinserie geplant.
Bild: Aston Martin