Die IAA ist im vollen Gange, alle Premieren enthüllt. So auch der Audi Aicon. Dieser stellt eine Studie, die vollelektrisch sowie autonom fährt. Und zwar nach Level 5. Lenkrad und Pedale gibt es im Aicon daher keine mehr.
Audi stellt auf der 67. IAA 2017 (bis 24. Sept.) eine neue Studie vor, das Concept Car Aicon. Dieses soll „autonom auf Zukunftskurs“ fahren bzw. stromern. Denn der 2+2-Sitzer ist wenig überraschend mit einem Elektroantrieb versehen. Dabei kann der Aicon laut Hersteller „Distanzen zwischen 700 und 800 Kilometern mit einer Batterieladung zurücklegen.“
Konkrete Daten zum Akku nennen die Bayern leider nicht. Außer, dass es sich um Festkörperbatterien statt Li-Ionen-Akkus handeln. Weil diese eine „erheblich höhere Energiekapazität“ zeigen. Mehr verraten die Ingolstädter dafür zum Antrieb. Gleich vier E-Motoren – einer pro Rad – leisten zusammen 260 kW bzw. 354 PS. Außerdem 550 Nm maximales Drehmoment. Wobei laut Audi weniger die Beschleunigung im Fokus stand, sondern Effizienz und somit Reichweite.
Audi Aicon IAA 2017: Laden via 800 Volt
Mit 800 Volt ist der Akku zudem „in weniger als 30 Minuten auf 80 Prozent“ der Kapazität neu geladen. Ebenfalls möglich ist das Laden via Induktion. Beide Alternativen kann der Audi Aicon übrigens ohne Fahrer erledigen. Indem der Stromer in einer AI-Zone eine Ladestation ansteuert und quasi andockt.
Ansonsten ist der Audi Aicon vor allem eines: ein Technologieträger. Luftfedern und Dämpfer sollen jede Unebenheit der Straße ausbügeln. „Selbst über grobe Schlaglöcher“ schwebt der Aicon „buchstäblich hinweg“. Gebremst wird hauptsächlich über Rekuperation, die (zurück) gewonnene Energie fließt direkt in den Akku. Die Achsen vorn wie hinten sind symmetrisch, also identisch ausgelegt. Via Allradlenkung schafft der Audi Aicon einen Wendekreis von nur 8,50 m – trotz 3,47 m Radstand.
First Class Fahrzeugkabine
Das Interieur ist laut Audi eine „First Class Fahrzeugkabine“. Kein Lenkrad, keine Pedale. Nicht einmal Bedien- oder Anzeigeelemente gibt es. Dafür typische Annehmlichkeiten wie Kommunikation, Entertainment und Bedienergonomie. Lediglich ein Zentraldisplay unter der Frontscheibe. Die Maße des auf riesigen 26-Zöllern rollenden Audi Aicon betragen übrigens 5.444 mm Länge bei 2.100 mm Breite sowie 1.506 mm Höhe. Der Radstand ist noch mal 240 mm länger als beim neuen Audi A8 in der Langversion. Große Glasflächen schaffen zudem eine „lichte Weite“.
Front wie Heck sind mit digital bespielbaren Displayflächen statt typischen Scheinwerfern versehen. Mehr als 600 3D-Pixel sind platziert. So sind „vielfältige Grafiken, Animationen und Informationsdarstellungen in allen Farben“ möglich. Rechts und links des Singleframe (Grills) sind Leuchtsegmente angebracht. Diese wirken wie Augen. Werden Passanten erkannt, kommt es quasi zum Blickkontakt. Samt einem Folgen der „Augen“.
Audi Aicon Concept: Das Auto von morgen?
Überhaupt weist der Audi Aicon Fußgänger und Radfahrer mit Warnungen auf seinen Displays oder über Beamer auf die Straße auf Gefahren oder Infos hin. Diverse Fahrmodi erlauben wiederum das Fahren in der Kolonne, in der City oder bei Schrittgeschwindigkeit. Beschleunigen und Bremsen zeigt der Audi Aicon nach außen mit horizontalen Lichtstreifen an.
Weitreichende Scheinwerfer hat der Aicon ebenfalls keine. Weil diese für ein autonom fahrendes Auto unnötig sind – sagt Audi. Stattdessen übernehmen Laser und Radar die „Arbeit“. Die Passagiere steigen über gegenläufig angeschlagene Türen ein und aus. Im Fond gibt es eine zweisitzige Bank, vorn zwei Sessel. Diese sind um bis zu 500 mm in Längsrichtung verschiebbar sowie um bis zu 15 Grad schwenkbar. Dazu bietet der Audi Aicon 660 Liter Stauraum für Gepäck. Die Bedienung des Concept Cars erfolgt über das Smartphone sowie der „empathisch elektronischen Fahrzeugassistenz“ PIA. Klima, Sitz, Innenlicht sowie das Layout des Infotainments sind individuell anpassbar. Während der Fahrt können Filme geschaut oder das Internet genutzt werden. Entweder über das große vordere Display oder ein virtuell eingespiegeltes Head-up-Bild in der Frontscheibe.
Bild: Audi