Erste Gerüchte gab es schon im letzten Sommer. Nun ist es fix: smart baut ab 2020 nur noch Elektroautos. Das kündete Daimler-Chef Dieter Zetsche gerade bei der alljährlichen Hauptversammlung an.
Bis 2020 will Daimler seinen Kleinwagen-Hersteller smart zur reinen E-Marke umbauen. Ganz neu ist die Idee nicht. Zum einen gab es entsprechende Gerüchte (siehe unten) schon letzten Sommer. Zweitens ist der Gedanke in Nordamerika schon vollzogen. Tatsächlich verkauft smart in den USA und Kanada sowie auch in Norwegen seit dem Modellwechsel 2017 nur noch Elektroautos. Benziner gibt es auf diesen drei Märkten seither keine mehr. Das will Daimler nun auf Europa ausweiten. Wobei Zetsche noch keine Details nannte. Sondern eben lediglich eine „Umstellung bis 2020“.
smart Elektroautos heißen ab sofort EQ
Den Start der Umbauphase läutete Daimler dagegen auf dem Genfer Autosalon 2018 ein – mit der Umbenennung der smart-Stromer in EQ. Somit zählen die E-Flitzer ab sofort zum Mercedes EQ-Label. Zur Feier stellten die Schwaben obendrein eine spezielle Nightsky Edition vor. Quasi als eine Art Vorbereitung auf den Mercedes-Einstieg in die Formel E legt Daimler zudem eine eigene kleine Elektro-Rennserie auf. Und zwar den „smart EQ fortwo E-Cup“. In dieser rasen schon ab dem 8. Juni 2018 16 fortwo-Stromer um die Wette. Das erste Rennen findet auf einem Straßenkurs in Turin statt.
smart wird E-Marke: Gerüchte schon 2017
Gerüchte um den Umbau smarts zur Elektroauto-Marke gab es übrigens schon im Sommer 2017. Der Grund so banal wie simpel: Die smart-Minis emittieren als Verbrenner zu viel CO2. Und zwar sowohl als Vier- wie auch Zweisitzer. Was sich kurios anhört, ist mit dem (geringen) Gewicht von smart fortwo sowie smart forfour erklärt. Denn nach dem Gewicht schreibt die EU die CO2-Werte vor. Je weniger Gewicht, desto strenger die Vorgaben. Logisch, dass darunter die CO2-Bilanz des Konzerns leidet. Dank Elektroantrieb fallen die Werte dagegen auf Null. Den Diesel strich Daimler übrigens schon 2015.
Der Umstieg in Nordamerika (sowie Norwegen) mit der neuen vierten smart-Generation war natürlich ebenfalls reines Kalkül. Weil in Amerika die E-Versionen am meisten gefragt waren. Zugegeben: Ein Topseller war der kleine smart speziell in den USA nie. Europa ist da ein ganz anderes Pflaster. Hier geht Daimler durchaus auf Risiko. Auf der anderen Seite ist der Hersteller damit glaubwürdiger, was den Vollzug der E-Mobilität angeht. manager-magazin.de nannte damals für den Umbau in Europa übrigens das Jahr 2020 oder 2021. Weil Daimler dann die nächste (fünfte) smart-Generation auf den Markt rollt.
Bild: Daimler – Quelle: electrive.net (Umbau), manager-magazin.de (Gerücht 2017)
erste Version: 26.06.2017, Update: 10.04.2018