Vergleich Antriebe: Benziner, Diesel, Gas- & Elektroauto

BMW i3 94 Ah/33 kWh 2016

Das Angebot an Autos bzw. Antrieben ist mittlerweile recht groß. Da gibt es Benziner und Diesel sowie Gasautos (CNG und LPG) und sogar Elektroautos. Doch welches Auto lohnt für welchen Fahrer? Ein Vergleich gibt Aufschluss.

Zugegeben: Gerade alternative Autos – vor allem solche mit Elektroantrieb – sind teuer. Doch mitunter lohnt es, genauer hinzuschauen. Den (hohen) Kaufpreis mit Sprit, Steuern und Versicherung quasi zu verrechnen. Mitunter kann ein Stromer dann günstiger kommen als ein Benziner oder gar ein Diesel. Bei Gas bzw. Erdgas und Autogas gilt das erst recht. Auch wenn es zuletzt ein paar weniger schöne Nachrichten über Gasautos gab. Das Portal tarife.de machte sich jedenfalls die Mühe, Benziner, Diesel, Gasautos und Elektroautos zu vergleichen. Und für wen sich die jeweilige Antriebsart lohnen könnte. Hier das Ergebnis.

Vergleich Antriebe: Benziner für Kurzstrecken

Zuerst die Benziner. Die sind meist am günstigsten, zumindest beim Kauf. Diesel sind in der Regel teurer, Gasautos ebenfalls und Elektroautos sowieso. Kein Wunder also, das gerade Kleinwagen meist nur als Benziner verkauft werden. Ein Diesel lohnt eher selten, mitunter aber ein Elektroauto. Aber wann? Schließlich ist gerade Benzin teurer als Diesel. Und sogar deutlich teurer als Gas und Strom. Worauf es beim Benziner ankommt, ist die Strecke. Also die Fahrstrecke pro Jahr. Gut bedient mit einem Benziner sind daher Wenigfahrer. Wer nämlich wenig fährt, spart letzten Endes dank dem niedrigen Kaufpreis. Zumal Benziner in der Regel auch in Steuern und Versicherung günstiger sind.

Sparen kann man aber auch beim Sprit. Mit E10. Das kostet ein paar Cent weniger, enthält dafür aber bis zu zehn Prozent (Bio) Ethanol. Außerdem führt E10 zu einem gewissen Mehrverbrauch. Wichtig: Der Motor muss E10 „vertragen“. Insbesondere ältere Motoren könnten mit dem Biosprit Probleme haben. Pro Liter verbranntem Benzin entstehen übrigens 2,33 kg CO2. Damit fallen Benziner besser aus als Diesel, aber schlechter als Elektroautos.

Fazit: Benziner eignen sich für Wenigfahrer und Kurzstrecken. Trotz höherer Spritkosten spart der Halter über die geringeren Anschaffungskosten und eben wenig Laufleistung pro Jahr.

Vorteile Benziner Nachteile Benziner
günstiger Kaufpreis hoher Spritpreis
günstige Steuern hoher Verbrauch
günstige Versicherung eher geringe Laufleistung
CO2: 2,33 kg/l  

Vergleich Antriebe: Diesel lohnt für Vielfahrer

Beim Diesel ist es dagegen genau anders herum. Denn Diesel sind die Wahl für Vielfahrer und Langstrecken. Zwar kostet ein Diesel mitunter einige Tausend Euro Aufpreis. Dafür spart ein Diesel gegenüber einem Benziner um die 30 Prozent Sprit. Zudem sind Diesel auf eine längere Lebensdauer ausgelegt. Die Maschinen halten also länger als ein Otto. Zuletzt (und vor allem) ist der Kraftstoff deutlich günstiger.

2016 kostete der Liter Super (Benzin) zum Beispiel 119,8 bis 134,5 Cent. Diesel dagegen nur 98,4 bis 117,5 Cent. Der Unterschied ist deutlich. Das Aber folgt auf dem Fuß. Diesel zeigt in punkto Umwelt den schlechtesten Wert. Pro Liter Diesel entstehen 2,64 kg CO2. Wirklich problematisch ist aber Feinstaub, weswegen Diesel derzeit mehr und mehr geächtet werden. Zumal auch die Kfz Steuern höher ausfallen. Selbst in punkto Versicherung ist ein Diesel teurer.

Trotzdem: Ein Diesel lohnt. Für Fahrer von Langstrecken. Für Vielfahrer. In der Regel geht man von 15.000 km pro Jahr aus, ab denen sich ein Diesel rechnet. tarif.de nennt sogar nur 10.000 km. Wobei es hier auf das Modell ankommt. Über den günstigeren Sprit kann sich ein Diesel jedenfalls rechnen. Trotz höherem Kaufpreis, trotz höherer Steuern, trotz höherer Versicherungsprämien.

Vorteile Diesel Nachteile Diesel
geringer Verbrauch höherer Kaufpreis
günstiger Kraftstoff teure Versicherung
hohe Laufleistung (Motor) hohe Kfz Steuer
  CO2: 2,64 kg/l

Vergleich Antriebe: Autogas & Erdgas

Ähnlich verhält es sich bei Autos mit Erdgasantrieb (CNG) sowie Autogasantrieb (LPG). Die Kauf- bzw. Umbaukosten liegen deutlich über denen eines Benziners. Dafür ist der Kraftstoff – Erdgas (CNG) sowie Autogas (LPG) – deutlich günstiger. Sogar noch günstiger als Diesel. Denn bis 2018 ist Gas von der Mineralölsteuer befreit. Eine Verlängerung der Steuerbefreiung ist wahrscheinlich. Unterschiede gibt es bei der Infrastruktur. Während Autogas derzeit an rund 7.000 Tankstellen erhältlich ist, gibt es Erdgas nur an rund 900.

Vergleich Antriebe: Opel Adam 1.4 LPG ecoFLEX

In punkto Umwelt gibt es ebenfalls eine dicken Unterschied. Während Autogas pro Liter 1,64 kg CO2 erzeugt, sind es bei Erdgas 2,79 kg pro Liter. Pro Erd- und Autogas spricht zudem, dass kein anderer Treibstoff mehr Reichweite bietet. 2015 schaffte man laut „erdgas mobil“ mit zehn Euro „Einsatz“ bei Autogas ganze 169 km. Mit Erdgas sogar über 200 km. Diesel und vor allem Benziner machen lange vorher schlapp. So relativiert sich auch teilweise der bei Erdgas hohe Ausstoß von CO2. Ebenso wie die hohen Kauf- und Umbaukosten. Letzten Endes gilt wie beim Diesel: Je mehr Laufleistung, desto günstiger sind CNG und LPG. Allerdings ist die „Rechnung“ hier vom Automodell abhängig.

Apropos: Vor allem bei LPG gibt es ein großes Angebot ab Werk. Vorreiter sind hier vor allem Opel und Fiat. Volkswagen und Audi setzen dagegen eher auf CNG. Trotzdem war der Trend zuletzt eher rückläufig. Wohl auch, weil es ein paar böse Nachrichten über Gasautos gab.

Vorteile Gasautos (LPG/CNG) Nachteile Gasautos (LPG/CNG)
günstiger Kraftstoff hoher Kaufpreis bzw. Umbau
CO2: 1,64 kg/l (Autogas) eher wenige Tankstellen (CNG)
  individuelle Betrachtung nötig
  CO2: 2,79 kg/l (Erdgas)

Vergleich Antriebe: Elektroautos als Zukunft?

Zuletzt die Elektroautos, die viele als die große Zukunft des Kfz sehen. Derzeit sind Stromer aber kaum mehr als eine Nische. Weil E-Autos – inbegriffen Plug-in Hybridautos – mitunter extrem teuer sind. Außerdem gelten (reine) Elektroautos als schwach in der Reichweite. Zumal das Laden recht lange dauert und auch die Infrastruktur nach wie vor eher mangelhaft ist.

Auf der anderen Seite werden Stromer mittlerweile staatlich gefördert. Beim Kauf eines reinen Elektroautos spendiert der Staat 4.000 Euro, bei einem Plug-in-Hybrid 3.000 Euro. Zudem gilt eine Befreiung von der Kfz-Steuer auf zehn Jahre. Die Entwicklung der Technik schreitet ebenfalls stetig voran. Schafften E-Autos vor einigen Jahren nur 150 km, sind mittlerweile 300 km die Norm. Ein Streitpunkt ist jedoch das Thema CO2. Bei Ökostrom entstehen natürlich null Emissionen. Beim typischen deutschen Strommix fällt aber sehr wohl CO2 an. Ein großer Vorteil pro Stromer: Viele Bauteile wie ein Auspuff sind überflüssig. Somit fallen für Wartung sowie Reparaturen weniger Kosten an.

Fazit: Noch sind Elektroautos nicht wirklich massentauglich. Zumal auch nur auf Kurzstrecken eine Idee. Sowie in der (Groß)Stadt, wo die Infrastruktur besser ist. Mit fallenden Preisen, fortschreitender Technik, neuen E-Modellen und vor allem Ladesäulen dürfte das E-Auto aber nicht aufzuhalten sein. Ein paar Jahre wird es aber schon noch dauern.

Vorteile Elektroautos Nachteile Elektroautos
10 Jahre steuerfrei (sehr) hoher Kaufpreis
Förderung (Umweltbonus) schlechte Infrastruktur
günstiger Kraftstoff (Strom) lange Ladezeiten
CO2: 0 g (Ökostrom) eher wenig Reichweite
weniger Reparaturen nötig  

Bild: BMW – Quelle: adac.de (Spritpreise)

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