WEC Bahrain: Audi-Sieg zum Abschied, Titel für Porsche

WEC Bahrain: Audi-Sieg zum Abschied, Titel für Porsche

Die WEC Saison 2016 ist vorbei. In Bahrain fand das letzte Rennen statt. Und endlich war Audi einmal das Glück hold. Die Bayern verabschieden sich mit einem Doppelsieg aus der WEC. Der Titel (Fahrer) geht dagegen wie erwartet an Porsche.

Bereits am Samstag trug die WEC mit den 6 Stunden von Bahrain ihr letztes Rennen der Saison aus. In dem klappte endlich mal alles für Audi. Erst holten die Ingolstädter – wie so oft in dieser Saison – mit dem Trio di Grassi, Duval und Jarvis die Pole Position. Übrigens die 81. seit dem Start des LMP Programm anno 1999. Sowie die 16. in der FIA WEC seit 2012. Auch im Rennen lief es zum Abschluss endlich mal rund. Audi feierte einen Doppelsieg. Die Polesetter im Audi #8 gewannen das Rennen in Bahrain nach 201 Runden vor ihren Markenkollegen Fässler, Lotterer und Tréluyer im Audi #7. Der 107. Sportwagen-Sieg für Audi insgesamt.

Schon vom Start weg zog der Audi #8 davon. Trotzdem war es kein Alleingang. Denn schon gegen Ende des ersten Drittels eilte das Schwesternauto #7 heran. Und ging vorbei. Doch wieder einmal schlug der Defektteufel zu. Der Renner brauchte zu viel Zeit in der Box – ein Schlagschrauber spielte nicht mit. So übernahm die #8 wieder die Spitze. Obwohl man in Runde 149 ebenfalls einen Stopp außer Plan einlegen musste. Der R18 hatte zu viel Abrieb aufgesammelt. Nach sechs Stunden betrug der Vorsprung daher gerade mal 16 Sekunden. Für di Grassi, Duval und Jarvis war es übrigens nach Spa der zweite Saisonsieg nach Spa. Sogar den Vizetitel konnte sich das Trio so noch erkämpfen.

Ergebnis 6 Stunden von Bahrain 2016

  1. di Grassi, Duval, Jarvis (Audi) 201 Runden
  2. Fässler, Lotterer, Tréluyer (Audi) +16,419 s
  3. Bernhard, Hartley, Webber (Porsche) +1.17,001 min
  4. Buemi, Davidson, Nakajima (Toyota) –1 Runden
  5. Conway, Kobayashi, Sarrazin (Toyota) –1 Runden
  6. Dumas, Jani, Lieb (Porsche) –3 Runden
  7. Imperatori, Kraihamer, Tuscher (Rebellion) –10 Runden
  8. Kaffer, Trummer, Webb (CLM P1/01) –14 Runden
  9. Brundle, Rast, Rusinov (Oreca-Nissan) –17 Runden
  10. Albuquerque, Gonzalez, Senna (Ligier-Nissan) –17 Runden

Fahrer-WM WEC 2016

(9 von 9 Rennen)

Apropos Titel: Die WM der Fahrer ging wie erwartet an Porsche. Genauer an die 2016er Le Mans-Sieger Dumas, Jani und Lieb. Die lösen damit ihre Markenkollegen Bernhard, Hartler und Webber als Weltmeister ab. Die drei wiederum rasten in Bahrain auf das Podest, während die neuen Weltmeister lediglich auf Platz sechs abgewunken wurden. Da aber der Toyota mit Conway, Davidson und Nakajima ebenfalls nur Fünfter wurde, war die WM nie in Gefahr. Im Gegenteil wurde das Toyota-Trio sogar noch auf den dritten Platz verdrängt.

  1. Dumas, Jani, Lieb (Porsche): 160 Punkte
  2. di Grassi, Duval, Jarvis (Audi): 147,5
  3. Conway, Kobayashi, Sarrazin (Toyota): 145
  4. Bernhard, Hartley, Webber (Porsche): 134,5
  5. Fässler, Lotter (Audi): 104
  6. Tréluyer (Audi): 70
  7. Imperatori, Kraihamer, Tuscher (Rebellion): 66,5
  8. Buemi, Davidson, Nakajima (Toyota): 60
  9. Menezes, Lapierre, Richelmi (Alpine): 47

Hersteller-WM LMP1 2016

(9 von 9 Rennen)

  1. Porsche: 324
  2. Audi: 266
  3. Toyota: 229

WEC Kalender 2016 – alle Rennen

  1. 17.04.2016: Silverstone/Großbritannien
  2. 07.05.2016: Spa-Francorchamps/Belgien
  3. 19.06.2016: Le Mans/Frankreich
  4. 24.07.2016: Nürburgring/Deutschland
  5. 03.09.2016: Mexiko-Stadt/Mexiko
  6. 17.09.2017: Austin/Texas/USA
  7. 16.10.2016: Fuji/Japan
  8. 06.11.2016: Schanghai/China
  9. 19.11.2016: Sakhir/Bahrain

Fahrerstimmen aus Bahrain

Porsche #2, LMP1 Weltmeister 2016

Romain Dumas:
„Besser als die Saison als Weltmeister zu beenden, geht es nicht. Davon träumt man, wenn das neue Jahr beginnt. Der Erfolg kommt zu einem ganz großen Teil von tollen Teamkollegen und einem sehr guten Team mit ausgezeichneten Ingenieuren. Jeder arbeitet sehr hart. Auch wenn wir zum Schluss nicht die Ergebnisse hatten, die wir uns gewünscht hätten, haben wir eben doch gute Arbeit geleistet. Wir waren konstant da, und das ist auch wichtig im Langstreckensport.“

Neel Jani:
„Le Mans und der WM-Titel – das war ein unglaubliches Jahr, das werde ich nie vergessen. Es gibt nichts Besseres, als beides in einer Saison zu gewinnen. Es war zwar mühsam nach Le Mans, aber wir haben es geschafft und das ist alles, was zählt.“

Marc Lieb:
„Es war ein schwieriges Jahr. Wir hatten nach dem Sieg in Silverstone und dem dramatischen Erfolg in Le Mans – der für uns und unsere Meisterschaftsambitionen natürlich super war – viel Pech und keine richtigen Einzelerfolge mehr, sondern mussten Punkte sammeln und mitnehmen wie ein Hamster. Darum ist es jetzt umso schöner, mit dem Weltmeistertitel nach Hause zu gehen. Porsche hat in diesem Jahr wieder alles gewonnen, die 24 Stunden von Le Mans, die Herstellermeisterschaft und den Fahrertitel. Es ist schön, einen Teil hierzu beigetragen zu haben. Als gebürtiger Stuttgarter macht mich das unheimlich stolz. Es gemeinsam mit Porsche erleben zu dürfen, ist ein Traum, der heute in Erfüllung ging.“

Audi #8, Sieger 6 Stunden Bahrain 2016

Lucas di Grassi:
„Es ist ein schönes Gefühl, als Team die Saison mit einem goldenen Ergebnis abzuschließen. Wir haben gezeigt, wie wir uns als Fahrermannschaft entwickelt haben, und es ist toll, zwei Mal in diesem Jahr gewonnen zu haben. Natürlich bin ich traurig, dass Audi und die meisten von uns die WEC verlassen, die so eine große Familie ist. Ich werde nicht nur die Rennen, sondern auch die Menschen vermissen. Ich kannte den Langstrecken-Rennsport noch nicht, als ich 2012 zum ersten Mal für Audi fuhr, aber ich habe ihn sehr zu lieben gelernt. Diese Autos und das Adrenalin der Langstreckenrennen werden mir fehlen.“

Loïc Duval:
„Es bedeutet uns viel, die letzten Fahrer zu sein, die für Audi ein Rennen mit Le-Mans-Prototypen gewonnen haben. Wir waren heute absolut wettbewerbsfähig. Als ich im Auto saß, fehlte uns ein bisschen Abtrieb, aber die Mechaniker haben die Karosserie gereinigt und dabei eine Plastiktüte entdeckt, die die Aerodynamik verschlechtert hat. Das ganze Team hat spitze gearbeitet. Es war ein sehr emotionales Wochenende. Meine Gefühle waren noch stärker als beim Titelgewinn 2013. Ich bin glücklich und stolz.“

Oliver Jarvis:
„Wir hatten ein fantastisches Jahr. Unser Wochenende war sehr emotional. Natürlich wollten wir gewinnen. Das ist uns auch gelungen, und es war der perfekte Abschluss für das Sportwagen-Programm von Audi. Wir überlassen die FIA WEC nun den beiden starken Teams von Toyota und Porsche – dort ist sie in guten Händen. Audi wird vielen fehlen, aber die Meisterschaft ist auch so unglaublich stark.“

Bild: Audi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert