BMW – was für Bayerische Motoren Werke AG steht – ist einer der großen deutschen Automobilhersteller im Premiumsegment mit Hauptsitz in der bayrischen Landeshauptstadt München. Zudem ist die Aktiengesellschaft als eines wichtigsten deutschen unternehmen im DAX an der Frankfurter Börse gelistet und zählt wie Audi oder Mercedes-Benz auf aller Welt als eine Art Edel- beziehungsweise eben Premiummarke.
Am Anfang produzierte BMW Flugzeuge
BMW – was für Bayerische Motoren Werke AG steht – ist einer der großen deutschen Automobilhersteller im Premiumsegment mit Hauptsitz in der bayrischen Landeshauptstadt München. Zudem ist die Aktiengesellschaft als eines wichtigsten deutschen unternehmen im DAX an der Frankfurter Börse gelistet und zählt wie Audi oder Mercedes-Benz auf aller Welt als eine Art Edel- beziehungsweise eben Premiummarke.
Am Anfang produzierte BMW Flugzeuge
Was heute noch an dem berühmten blau-weißen Logo zu erkennen ist, war quasi der Beginn von BMW, tatsächlich geht die heutige AG auf eine Firma zurück, welche anno 1913 Motoren produzierte, nämlich die Rapp Motorenwerke GmbH in Chemnitz. Die wiederum ging aus der Firma „Schneeweis“ in Chemnitz hervor, welche von einem gewissen Philipp Dörhöfer aufgekauft und mit seiner Firma in München verbunden wurde. Aus den Rapp Motorenwerken wurde schließlich 1917 die BMW GmbH und 1918 die BMW AG – der erste Motor war ein Flugzeugmotor!
Dieser Motor war so gut, dass prompt eine Bestellung über 2.000 Stück von der Preußischen Heeresverwaltung einging, 1919 stellte ein BMW Motor gar – inoffiziell, weil quasi unerlaubt – mit 9.760 Metern einen neuen Höhenrekord auf. Aber: Nach dem Ersten Weltkrieg und etlichen Auflagen für das besiegte Deutschland, etwa dem Produktionsverbot von Flugzeugmotoren, schien die junge BMW AG schon vor dem Aus…
1922 ging Haupteigner Camillo Castiglioni zu den Bayerischen Flugzeugwerken, kurz BFW, und nahm den Namen BMW gleich mit. Die BFW wieder wurden am 7. März 1916 gegründet und da Castiglioni den Namen BMW zur BFW mitbrachte und diese kurzerhand umbenannte – eben in BMW – gilt heute eben das BFW-Datum als Gründungsdatum von BMW. Kurios: Die eigentliche und nun ehemalige Firma BMW wurde erst zur Firma Südbremse und später wieder zur Knorr-Bremse AG, einem Hersteller von Bremssystem.
BMW: Dem Flugzeugmotor folgte das Motorrad
Schon 1923 baute BMW sein erstes Motorrad zusammen, die BMW R 32, womit eine weitere der heutigen drei Sparten aufgelegt wurde. 1924 baute BMW allerdings auch wieder Flugzeugmotoren, 1928 aber sollte der Einstieg in den Automobilbau erfolgen. Just in diesem Jahr nämlich kaufte BMW die Eisenach A.G. auf, einen Autohersteller, welcher Kleinwagen baute. 1929 stellte BMW sein allererstes Serienauto vor, den BMW 3/15 – allerdings noch als Lizenzbau. Der erste echte BMW folgte anno 1932 mit dem BMW AM1, was für „Automobilkonstruktion München Nr. 1“ stand.
Nun hatte BMW drei Sparten: Automobilbau, Motorradbau und den Bau von (Flug)Motoren, welche ab 1933 den Hauptanteil ausmachte, als der Flugzeugmotorenbau regelrecht florierte. Trotzdem stellte BMW 1935 das neue Automobil 326 vor, 1936 den 328 und 1937 den 327, welche alle drei große Erfolge wurden und sogar sportlich zu begeistern wussten. Speziell der BMW 328 war es, dank seiner motorsportlichen Erfolge, welcher den Ruf BMW’s als sportlicher Automobilhersteller begründete. Die britische Firma Frazer Nash beispielsweise baute den 328 prompt in Lizenz nach, wobei die Engländer bereits seit 1934 als Motoren-Kunde bei BMW an Bord waren.
BMW’s Aufschwung im Zweiten Weltkrieg
Mit der Machtergreifung der Nazis sollte es für BMW deutlich aufwärts gehen, Motoren für den Flugzeugbau waren aufgrund der noch geheimen Kriegspläne gefragt und begehrt. Von 1933 bis 1938 beispielsweise wuchs die Zahl der Mitarbeiter von 8.357 Menschen auf sage und schreibe 180.000 an, der Umatz kletterte von 32,5 Millionen Reichsmark (1933) auf 280 Millionen Reichsmark in 1939.
Speziell für den Flugzeugmotorenbau gründete und erwarb BMW immer mehr Werke, 1941 verdiente die Flugmotorensparte 90 Prozent des gesamten Umsatzes, anno 1944 erzielte BMW einen Umsatz von 750 Millionen Reichsmark. Kein Wunder allerdings, galten BMW-Motoren doch mit zu den besten überhaupt, so waren etwa die Focke-Wulf Fw 190 oder die Junkers Ju 88 mit BMW-Motoren ausgestattet.
Parallel baute BMW Wehrmachtsgespanne (Motorräder mit Beiwagen) und den Pkw 325 für die Wehrmacht. Der Krieg hatte neben der guten Auftragslage aber auch seine Schattenseiten, so wurden immer mehr Leute zur Armee eingezogen, womit wichtiges Know-how für BMW verloren ging, die Luftangriffe der Alliierten waren ebenfalls nicht gerade förderlich. 1945 war das BMW-Stammwerk in München sogar fast vollständig zerbombt, das Eisenach-Werk wurde BMW von den Sowjets abgenommen…
BMW: Neuer Anfang nach dem Krieg
Kurios war schließlich die Situation nach Kriegsende, als das Eisenacher (Ex)BMW-Werk sofort wieder mit der Automobilproduktion begann und seine Autos gar als BMW verkaufte. Die Münchner gingen gerichtlich gegen diese „Piraterie“ vor, worauf aus dem Eisenacher Werk EMW wurde.
Ebenso kurios war zudem die Tatsache, dass im Stammwerk München noch nie auch nur ein einziges Auto gefertigt worden war, zumal die Produktionsanlagen von den Alliierten prompt demontiert wurden. Daher baute BMW zunächst nur Motorräder, Autobremsen und – Kochtöpfe. 1952 aber legte BMW sein erstes „Münchner“ Auto auf, den BMW 501, einem Modell der Oberklasse mit sechs Zylindern. 1954 folgte schon der BMW 502, jetzt mit einem Achtzylinder, welcher im Volksmund als „Barockengel“ bekannt wurde.
Der Barockengel kostete pro Modell jedoch 4.000 DM Verlust, parallel kämpfte BMW mit rückläufigen Motorrad-Verkäufen. Zwar führte BMW 1955 die BMW Isetta als Lizenzbau in den Handel ein, die Krise aber war längst da…
Dunkle Zeiten und die Neuerfindung von BMW
Tatsächlich geriet BMW in eine schwere Finanzkrise, speziell 1958 und 1959 waren schwarze Jahre. 1959 stand BMW sogar vor der Übernahme durch die Konkurrenz von Mercedes-Benz, eine treue Belegschaft und ebenso treue Händler konnten die feindliche Übernahme aber quasi fünf vor zwölf verhindern. Trotzdem brauchte BMW ein neues Modell, speziell ein Mittelklassemodell, welches die Lücke zwischen Kleinwagen (Isetta) und Oberklasse (502/Barockengel) schließen konnte.
Für die nötige Entwicklung aber fehlte das Geld, just hier meldete sich ein gewisser Herbert Quandt zu Wort, der das Kapital einbringen würde, wenn er die nicht verkauften Aktien dafür bekam. BMW akzeptierte, die Quandt-Gruppe hielt plötzlich an die 60 Prozent der BMW Aktien – bis heute ist die Quandt-Familie mit über 56 Prozent Mehrheitseigner bei BMW!
Jedenfalls besaß BMW nun ausreichende Mittel und entwickelte den BMW 1500, welcher später einige Brüder bekam und große Erfolge feierte. Ab 1966 folgten weitere neue Automodelle wie der 1602, der 1802 oder der 2002. 1967 übernahm BMW die Firma Hans Glas GmbH in Dingolfing, welche der Ursprung des heutigen Dingolfinger BMW-Werkes ist. 1968 folgte mit dem 2500 ein neues Modell der Oberklasse, Presse und Fans waren begeistert.
Die 1970er und 1980er waren gute Jahre für BMW, 1972 baute man sich ein eigenes Werk in Südafrika (Pretoria), der BMW 5er wurde aufgelegt, 1973 begann zudem die Produktion im neuen BMW-Werk im südbayrischen Landshut. 1978 bot BMW 30.000 Mitarbeiten einen Job, der Umsatz lag bei sechs Milliarden D-Mark. Anno 1979 startete die Motorenproduktion in Steyr/Österreich, 1984 eröffnete BMW sein neues Motorradwerk in Berlin-Spandau. 1985 begann BMW mit dem Bau für das künftige Forschungs- und Innovationszentrum, kurz FIZ, 1990 war dieses fertig und beschäftigt heute allein 6.000 Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten mittlerweile sogar fast 71.000 Menschen bei BMW, der Jahresumsatz liegt bei 27,1 Milliarden DM.
BMW, Rover und Rolls-Royce
1992 eröffnete BMW sein US-Werk in Spartanburg/South Carolina, 1993 übernahm Bernd Pischetsrieder das Ruder bei den Münchnern. 1994 übernahm BMW die Rover-Group inklusive deren Marken Rover, Land Rover, MG und schließlich Mini. Aber: An Rover sollte BMW keine Freude haben, die Rover-Gruppe kostete BMW letzten Endes neun Milliarden DM und BMW-Boss Pischetsrieder den Job.
Tatsächlich war die Rover-Gruppe ein Fass ohne Boden, die zusammen mit Honda – und vor BMW – entwickelten Modelle war weder „sexy“ noch modern, die Qualität war ebenfalls alles andere als eines Premiumherstellers würdig. Letzten Endes wurden die anvisierten BMW-Ziele mit Rover nie erreicht, zumal sich die Münchner eigene interne Konkurrenz schufen, beispielsweise für ihren neuen BMW X5. Anno 2000 stieß BMW MG-Rover für gerade einmal zehn Pfund Sterling an britische Investoren ab, Land Rover wurde an Ford verkauft, einzig die Marke Mini wurde behalten.
Trotz des Rover-Debakels warf BMW anno 2003 erneut ein Auge auf eine britische Marke, dieses Mal auf Rolls-Royce. Nach einem Bieterwechsel mit Volkswagen und der Niederlage in 1998 eben gegen die Wolfsburger konnte sich die Münchner den britischen Luxuswagenhersteller letzten Endes aber doch, wenn auch Jahre später, unter den berühmten Nagel reißen, die Schwesternmarke Bentley hingegen behielt die Volkswagen AG.
Da zudem Volkswagen respektive Bentley das ehemalige Rolls-Royce-Werk in Crewe einheimste, schuf BMW für seine neue Tochtermarke Rolls-Royce einen neuen Sitz inklusive Werk im englischen Goodwood und brachte fix den – fertigen – Rolls Royce Phantom auf den Markt.
BMW als Technologieträger
Heute setzt die BMW Group – inklusive der Tochtermarken Mini und Rolls-Royce – auf Technologie und Fortschritt. Beispielsweise war BMW der erste Automobilhersteller der Welt, welcher ein Auto mit Wasserstoffantrieb entwickelte. Anno 2000 zur Expo kurvten die ersten entsprechenden Modelle auf Basis eines BMW 7er über das Gelände der Ausstellung.
Seit 2007 haben die Münchner bereits 100 Wasserstoff-Fahrzeuge im praktischen Einsatz, welche BMW an interessierte Kunden verleast – allerdings wurde der praktische Feldversuch 2009 beendet. Ebenso setzt BMW mittlerweile auch auf den Hybridantrieb und bietet beispielsweise den 7er als BMW ActiveHybrid 7 an wie ebenso den X6 als BMW ActiveHybrid X6…
Produzieren tut BMW seine mittlerweile recht breite Modellpalette in vielen deutschen Werken wie ebenso im Ausland und quasi aller Welt. In der deutschen Heimat etwa finden sich BMW-Werke in Berlin-Spandau, Dingolfing, Eisenach, Landshut, Leipzig, München, Regensburg und Wackersdorf. Ausländische Werke wiederum produzieren für die BMW-Group in Ägypten (Kairo), China (Shenyang), Großbritannien (Goodwood, Oxford und Swindon), Indien (Chennai), Österreich (Steyr), Russland (Kaliningrad), Südafrika (Rosslyn), Thailand (Rayong) und schließlich in den USA (Spartanburg).
Zudem beliefert BMW zahlreiche andere namhafte Autohersteller mit seinen Motoren, beispielsweise den Sportwagenhersteller Wiesmann oder die Morgan Motor Company in England. Ebenso war der Rüsselsheimer Hersteller Opel bereits Kunde bei BMW oder aber Land Rover und Rolls-Royce. Im September 2010 wiederum wurde ein Motorendeal von BMW an die neue Spyker-Tochter Saab publik, womit nun auch die Schweden auf Münchner Power setzen…
Aktuelle BMW Modellpalette
Kompaktklasse:
- BMW 1er
Mittelklasse:
- BMW 3er
Obere Mittelklasse:
- BMW 5er
Oberklasse:
- BMW 7er
Coupé:
- BMW 6er
Gran Turismo:
- BMW 5er GT
Roadster:
- BMW Z4
Kompakt-SUV:
- BMW X1
- BMW X3
Sport Utility Vehicle
- BMW X5
- BMW X6