Im Hause Tesla steht mal wieder Trouble an. Zum einen ärgern sich viele Käufer des Model X. Zum anderen schrieb das Startup gerade Geschichte, allerdings traurige. Im Model S versagte der Autopilot – mit tödlichem Ausgang.
Dass die Flügeltüren – oder laut Hersteller Falcon Wings – den Start des Tesla Model X mehrfach verzögerten, ist sicher bekannt. Tatsächlich scheinen die Fondtüren nach wie vor problemanfällig, wie viele Kunden des Stromers kritisieren. Nun klagte sogar ein Käufer auf Rücknahme des Model X, Tesla-Kunde Barret Lyon bezeichnete den X sogar als „unfertig“.
Model X: Probleme mit Türen und Autopilot
Bemängelt werden vor allem die hinteren Flügeltüren des Tesla Model X. Laut Lyon hätten diese plötzlich geöffnet oder geschlossen, wobei andere Autos und auch seine Frau „getroffen“ wurden. Weitere Probleme gab es mit dem Autopiloten, der vor allem bei Regen gefährlich sei. Außerdem hätte es der Autopilot nicht geschafft, den SUV mit Elektroantrieb in die Garage zu fahren. Tesla hat den Stromer mittlerweile zurückgenommen, womit das Verfahren eingestellt wurde.
Andere Käufer wurden wohl weniger kulant behandelt. Neben Problemen mit den Falcon Wings gibt es Kritik wegen der elektrischen Fensterheber, mit der Klimaanlage oder der Lackierung. Neu sind die Probleme übrigens nicht, insbesondere mit dem Autopiloten. Der sorgte nämlich schon beim Tesla Model S für Unruhe. Beispielsweise fuhr ein geparkter Model S selbständig auf einen Anhänger auf.
Tesla Autopilot: Tödlicher Unfall mit Sattelschlepper
Besagter Autopilot sorgte nun sohar für den ersten tödlichen Unfall mit einem autonomen Fahrzeug, womit sich Tesla einen traurigen Eintrag in die Geschichtsbücher verschaffte. Laut Tesla Blog „übersah“ der Autopilot bereits am 7. Mai in Florida bei grellen Gegenlicht den weißen Auflieger eines im 90 Grad Winkel querenden Sattelschleppers. Der Model S fuhr ungebremst unter den Hänger, der Fahrer verstarb.
Kurios: Entsprechende Systeme nutzen neben Kameras auch Radar, das nicht auf visuelle Eindrücke angewiesen ist. Tragisch: Wenige Wochen vor dem tödlichen Unfall veröffentlichte das Unfallopfer ein Video, in welchen der Autopilot einen Crash verhinderte. Tesla betont daher prompt, dass der Autopilot bereits über 200 Millionen Kilometer abspulte. Im US-Schnitt gäbe es dagegen alle 145 Millionen Kilometer einen tödlichen Unfall, im weltweiten Schnitt sogar alle 95 Millionen Kilometer.
Beta: Tesla Autopilot ist in Probephase
Obendrein befinde sich die Software ausdrücklich noch in der Beta-Phase, wird also immer noch getestet. Fahrer werden daher gebeten, die Hände permanent am Lenkrad zu lassen. Trotzdem hat sich natürlich die US-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) zur Aufklärung des Falls eingeschaltet. Alle 25.000 Elektroautos vom Model S mit Autopilot werden überprüft, Folgen sind noch keine absehbar.
In Deutschland wäre ein gleicher Unfall wahrscheinlich glimpflicher ausgegangen, ist hierzulande doch für größere Lkw und Anhänger vom Gesetzgeber ein Unterfahrschutz vorgeschrieben.
Tipp: Alle wichtigen Fragen zu dem tödlichen Unfall mit Autopilot hat spiegel.de zusammengefasst.
Bild: Tesla Motors – Quelle: golem.de (Model X), Tesla Blog (Todesfall)